Wie geht’s ?

Es geht mir gut. So leicht dahingeschrieben. Auf die Frage, “Wie geht’s“, genau so oberflächlich wie die Antwort , “Danke, gut“. Spätestens, wenn wir aber die Smalltalk-Ebene verlassen, beginnen wir zu klagen. Der Job, die Politik, der Nachbar, die Kollegin und wenn und garnichts anderes mehr einfällt auch noch das Wetter. Warum ist es für uns so schwer einfach aus vollem Herzen zu sagen: Es geht mir gut! Klar, da ist immer noch der Job, die Politik, der Nachbar…. Aber ist das alles so wichtig? Warum wird der, der klagt ernster genommen, als der, der glücklich ist? Wird die, die lacht und Humor hat als zu leicht befunden?

Ich denke, da steckt viel pietistische Verklemmtheit drin. Speziell die Kirchen haben den Menschen ja über Jahrhunderte die Lebensfreude mit dem Argument unterdrückt, dass wir zu leiden und zu arbeiten haben. Einfach sinnlos glücklich sein war für die Kirchen zu gefährlich. Dann würde ja das Glücksversprechen (Paradies), auf das sie das Monopol hatten, in Frage gestellt. Aber das ist ja nun schon lange genug her, als das wir es als Erklärung akzeptieren sollten.

Die Suche nach den Dingen, die uns nerven braucht genau so viel Energie, wie die Suche nach den schönen Dingen. Jeder sollte viele kleine Pavarottis haben.

Es geht mir gut.