Internetradio

Ich habe ja Zeit. Und Internet. Und wenn ich dann im Cockpit sitze, das selbstgebackene Brot mit all den leckeren Sachen drauf esse (hatte ich ja am 22. Tag schon nicht drüber geschrieben), meinen Kaffee trinke und dem Treiben auf dem Steg zuschaue, dann höre ich gerne Radio. SWR, am liebsten die Staumeldungen. Das können die beim SWR. Staumeldungen und Nachrichten. Könnten die nicht einfach nach den Nachricht aufhören? So bis zu den nächsten Staumeldungen? Und die sogenannten Moderatoren bleiben einfach zu Hause.

Ich stelle mir das so vor, wie ein Tag beginnt, bei Radiomoderatoren. 6.00 Uhr, der Radiowecker spielt Phil Collins. Noch vor dem Öffnen der Augen tackert sich der Wortkünstler die Mundwinkel hoch. Im Badezimmerradio singt Phil Collins, während der Moderator seinem Spiegelbild einen unglaublich schönen, guten Morgen wünscht und sich dabei zuzwinkert. Die Lachfalten noch schnell nachgezogen, die superweißen Zähne von den Spinatresten von der Lieferpizza von gestern befreit und schon kann er sich auf den Weg zur Morgenshow machen. Das Autoradio spielt Phil Collins um eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Der Pförtner am der Einfahrt zum Studio wird mit einem strahlenden Lächeln und einem “Ich wünsche ihnen einen unglaublich schönen guten Morgen mein Bester“ bedacht. Im Pförtnerbüro läuft Phil Collins. Einlaufen ins Studio. Die Tür wurde extra gegen eine 2-flügelige ausgetauscht, damit der Mann mit seinem breiten Grinsen da durch passt. Der Kollege verliest noch die letzten Verkehrsmeldungen. Könnte sich ja mal beeilen. Und dann ist es soweit.

Die Morningshow.

„Einen herrlichen, sonnigen, wunderschönen guten Morgen wünsche ich Euch allen da draußen“ schleimt er ins Mikrofon. Ruft mich im Studio an, ich habe Zeit für Euch. Oh mein Gott. Und da klingelt auch schon das Telefon…

Hallihallo an diesem tollen Morgen, wer hat es denn bis zu mir geschafft.
Ääh, ich, äääh, bin ich jetzt im Radio?
Jaaa, wir freuen uns. Wie  heißt Du  denn?
Ei Bernd.
Bernd, das ist ja fantastisch.
Äääh
Bernd, mein Freund, was machst Du denn so beruflich?
Äääääh, Schreiner.
Schreiner! Das ist ja unglaublich. Das hat was mit Holz zu tun?
Äääääh, ja.
Es ist immer wieder spannend, was unsere Hörer draußen im Land für Berufe haben. Mein Freund Bernd ist…. ääääh, ääääh, arbeitet mit Holz. Was, mein Lieber, darf ich denn für dich spielen?
Ääääh, irgendwas von Phil Collins?
Jetzt könnt Ihr Euch vorstellen,  wie sehr ich mich auf die Nachrichten freue.

Es sollte so etwas, wie ein Menschenrecht auf schlechte Laune geben.
Auch für Animateure in Ferienclubs, Skilehrer

– und Skipper.