Segelanweisung

“Ein Schiff und eine Frau, willst du sie beurteilen, so betrachte sie von hinten“. Ist nicht von mir. Das findet Ihr in dem kleinen Buch “Segelanweisung für eine Freundin“ von Hans Leip. Ich sitze auf der türkischen Gulet von meinen Freunden Jörg und Angela und betrachte meine Yavas Yavas von hinten. Schön ist sie.

Die dreißig Meilen gestern habe uns noch einmal gefordert. Chaotische, zwei Meter hohe See, wenig Wind von vorne und auch noch Strömung gegen an. Das hat keinen Spaß gemacht. Das sind dann die Momente, wo der Skipper mit seinem Schiff spricht. Ich glaube, jeder macht das irgendwann einmal. Dann, wenn es nicht so gut läuft. Der Rumpf kracht in die Wellen, der Motor arbeitet schwer um gegen die Strömung anzukommen. Da wächst dann auch Vertrauen.

Jetzt liegen wir vor einem Palmenstrand, sicher an einer Muring, Zehn Tage Quarantäne liegen noch vor mir. Aber ich kann baden, schnorcheln und habe Freunde in meiner Nähe. So lässt sich das aushalten.

Und als ich heute früh im Cockpit aufwache, sitzt da doch ein kleiner Vogel und scheisst mir auf die Bank. Mistvieh! Und gesungen hat er auch nicht. Da muss er wohl noch bei Herrn Pavarotti lernen.