Oh wie schön ist…….

….nein, nicht Panama (da war ich ja noch nicht), wie schön ist Italien. Die Reise mit der Yavas Yavas soll ja nicht nur eine Aneinanderreihung von Segelstrecken sein. Wir wollen uns immer wieder Zeit nehmen um Menschen, Musik, Küche, Landschaften und Kultur zu erleben. Und so gönnen Frank und ich uns gelegentlich eine kleine Auszeit vom Segelalltag. 

Zunächst sind wir mit unserer 4- Nationen – Crew von Santa Maria di Leuca nach Gallipoli gesegelt. Raus aus dem Hafen, Segel hoch, 33 entspannte Meilen segeln, Segel runter, rein in den Hafen. Perfekt! In meinem Hinterkopf war bis dahin abgespeichert, dass wir eine der ärmsten Gegenden Europas besuchen. Und dann kommen wir nach Gallipoli. Liegen in einer top organisierten Marina (auch zu top Preisen) und erleben eine Stadt voller Leben. Eine eng bebaute Halbinsel, von einer mächtigen Burg bewacht, gibt den Bewohnern und vielen italienischen Urlaubern eine Kulisse für reine Lebensfreude. Zwischen unzähligen Trattorien, Pizzerien und Cafe’s führen schöne Frauen vor, was in Deutschland sonst nur zur Oper angelegt wird. Schöne Männer, die ihren Frauen modisch in nichts nachstehen, führen ihre schönen Frauen vor. Das ganze wird von Kindern mit fröhlichem Chaos angereichert. Und das bis um 1.00 Uhr nachts.

Ape

Porto Cesareo ist unser nächstes Ziel. Wieder ein feiner Segeltag. In einer weiten, lagunenartigen Bucht packen wir uns auf 2,5 Metern Wassertiefe eine Muringboje. Pasta mit Lachs-Sauce und frischer Salat aus der Bordküche – wir haben es schon schwer. Hätten wir geahnt, wie die kommende Nacht verläuft, wären wir vielleicht geblieben.

Lido Gandoli haben wir uns als Ziel ausgesucht. Nach Seekarte und Bildern eine Bucht, in der wir ankern wollen. Der Tag begann auch richtig prima. Frühstück und ein prima Segelwind lassen uns den Tag entspannt angehen. Vor der Bucht mussten wir erkennen, dass sie für Badegäste abgesperrt war. Gut, die See war ruhig und vor der Bucht gab es ausreichend Platz zum ankern. In einem Fisch – Imbiss haben wir uns durch feinste Meeresfrüchte gefuttert. Abends beim Dingi angekommen, mussten wir feststellen, dass das mit der ruhigen See nichts mehr war. Schon die Überfahrt zur Yavas Yavas war eine Herausforderung. Den Rest der Nacht haben wir in einer Waschmaschine verbracht. Dreißig Grad nach links, dreißig Grad nach rechts und kein Wind, der die Yacht in der Richtung stabilisiert hätte. Da hat es wohl draußen gestürmt. Völlig gerädert motoren wir mangels Segelwind nach Taranto. Hier finden wir hinter einem riesigen Industriehafen Platz in einer kleinen Marina. Und hier finden wir auch das Süditalien, das wir erwartet hatten. Die Altstatt verfällt und es gibt kein Geld um diesen Verfall aufzuhalten. In mitten dieser desolaten Altstatt kommt mit Sonnenuntergang das italienische Leben zum Vorschein. Tische und Stühle werden auf die Gassen geräumt, von irgendwoher ist Musik zu hören, Kinder – kleine und große – spielen Fußball und wir finden eine so italienische Trattoria.
Unsere 4 – Nationen – Crew beendet den Törn, Frank segelt mit seiner Familie weiter nach Sizilien und ich werde 2 Wochen lang Apulien und Rom erkunden.